Sonntag, 27. Mai 2018

Artenvielfalt im Korallendreieck

Amed Scuba - Tauchen in Bali
Zwischen Indonesien, Papua New Guinea, Australien und den Philippinen liegt die wohl reichste, aber auch empfindliche Riffregion dieser Erde. Zwei Kontinente bereichern Balis Artenvielfalt über und unter Wasser. Zu den einflussreichsten Gewässern gehören die Javasee, die Bandasee, die
Seepferdchen, Amed Scuba
Celebes See, die Molukken, die Sunda-Inseln, die Sulusee und Australien. Und über Wasser trennt ebenso die sogenannte Wallace Linie, die zwischen Bali und Lombok verläuft, zwei Kontinente voneinander -die Eurasische Platte von der Australischen Platte. Hier findet man die unterschiedlichen Klimazonen vom tropischen Gürtel über die subtropischen Gebiete.

Kontinentalverschiebungstheorie (Epeirophorese, Theorie Wolfson 1948)
Vor rund 200 Millionen Jahren gab es auf unserer Erde nur einen einzigen Kontinent, eine riesige zusammenhängende Landmasse, die Pangaea genannt wird. Pangaea spaltete sich vor ca. 180 Millionen Jahren längs des heutigen Nordatlantischen und Indischen Ozeans in einen nördlichen Großkontinent Laurasia und einen südlichen Gondwanaland. Bis zum Mesozoikum war das heutige Australien noch ein Teil von Gondwanaland. Aus diesem Grund lassen sich verwandte Flora Gattungen in allen Kontinenten, die zum damaligen Gondwanaland gehörten, finden. Gondwanaland begann seinen Zerfall vor etwas 100 Millionen Jahren. Indien, Afrika und Neuseeland lösten sich ab und begannen in verschiedene Richtungen weg zu driften. Südamerika, die Antarktis und Australien blieben zunächst noch verbunden und vor 65 Millionen Jahren haben sich Südamerika und Australien und die Antarktis bereits weit von Afrika gelöst. In der Folge trennt sich Nordamerika von Eurasien, wobei Grönland entstand. Australien entfernte sich vor weniger als 60 Millionen Jahren aus dem Verbund und begann, nun isoliert, Richtung Norden zu driften, wo Australien vor etwa 15 Millionen Jahren mit der eurasischen kontinentalen und der pazifischen ozeanischen Erdkrustenplatte kollidierte. Die Verschiebung führte zu einer isolierten Entwicklung Australiens, so dass hier eine einzigartige Flora und Fauna gefunden werden kann. Jedoch ist festzustellen, dass bestimmte in Australien auftretende Pflanzengattungen ebenso in Afrika und Südamerika zu finden sind.
Harlequinshrimp, Amed Scuba Bali
Während der Eiszeit waren die Inseln, Bali, Sumatra, Java und Borneo mit dem asiatischen Festland verbunden, während Lombok, Sumbawa, Flores, Irian Jaya bzw. Papua Neuguinea, welche auf dem Sahul-Sockel liegen, mit dem australischen Festland verbunden waren. Während der Eiszeit war der damalige Meeresspiegel durch das Binden des Wassers im Eis ca. 125 Meter niedriger als heute und es bildeten sich Landbrücken. Die Inseln der Wallace Region waren nicht mit dem Festland verbunden, die Wassergräben waren viel zu tief. Die Flora und Fauna verbreitete sich auf den Inseln durch Dispersion über den Ozean hinweg. Aus diesem Grund ist die Flora und Fauna westlich und östlich der Wallace Linie voneinander abweichend. Dabei ist die Wallacce Linie die biogeographische Linie, die die weiteste Ausbreitung australischer Flora und Fauna auf dem Malaiischen Archipel angibt.
Die Wallace Linie bildet zusammen mit ihrem Gegenstück, der Lydekker Linie, die Grenzen der so genannten Wallacea, welche das Übergangsgebiet zwischen australischer und eurasischer Fauna angibt und zu einer enormen Biodiversität beiträgt. Die Lydekker Linie gibt dann im Gegenzug zur Wallace Linie die weiteste Ausdehnung der asiatischen Flora und Fauna in Richtung Australasien an und folgt dem Rand des australischen Schelfs (Sahulschelf). Die Wallacea, die ca. 346.000 Quadratkilometer umfasst, gehört somit zu den sogenannten Hotspots, Schlüsselregionen dieser Erde mit sehr hoher Dichte der Biodiversität, wobei viele bedrohte und auch endemische (Arten, die nur in dieser Region auftreten) Arten in dieser Region über und unter Wasser anzutreffen sind.
Nacktschnecke, Amed Scuba Bali
Benannt wurde die Wallace Linie nach einem Zeitgenossen von Charles Darwin dem Naturwissenschaftler Alfred Russel Wallace, der zeitgleich mit Darwin die Evolutionstheorie unabhängig von Darwin entwickelte. Alfred Russel Wallace erforschte Indonesien zwischen 1854 und 1862. Innerhalb der Wallacea gibt die sogenannte Weber- oder Gleichgewichtslinie die Grenze an, östlich derer die australische und westlich derer die asiatischen Formen dominieren.

Alfred Russel Wallace schrieb auf Lombok, von Bali aus kommend in seinem Werk, der Malaiische Archipel, Band 1, Seite 220, Seite 287 (zitiert nach Wikipedia, die Wallace Linie)
„Ich sah hier zum ersten Male viele australische Formen, welche auf den Inseln weiter westlich ganz fehlen. Kleine weiße Kakadus kamen in Menge vor und ihr lautes Geschrei, ihre auffällige weiße Farbe und ihre hübschen gelben Helme machten sie zu einem in die Augen springenden Charakteristicum der Landschaft. Dies ist der westlichste Punkt der Erde, an dem Vögel aus dieser Familie gefunden werden. Einige kleine Honigsauger der Familie Ptilotis und die sonderbaren 
Geisterpfeifenfisch, Amed Scuba Bali
Hügelaufthürmer (Megapodius Gouldii) findet der nach Osten reisende Naturforscher auch hier zuerst. […] Auf der Insel Lombok, die durch eine Meeresenge von weniger als zwanzig Meilen Breite von Bali getrennt ist, erwartete ich natürlich einige dieser Vögel [von Bali] wieder zu treffen; aber während eines dreimonatigen Aufenthaltes daselbst sah ich niemals einen derselben, sondern fand eine total verschiedene Reihe von Arten, von denen die meisten nicht nur auf Java äußerst unbekannt waren, sondern auch auf Borneo, Sumatra und der Halbinsel Malaka."

Vegetation


Gemäßigte bis Subtropische Regenwälder
Sie sind im wesentlichen in den Bergen Balis in den feuchten Gebirgsgegenden um die Vulkanseen anzutreffen. Sie scheinen relativ einheitlich mit meist nur zwei bis drei dominierenden Baumarten und darauf wachsenden Epiphyten. Eine große Vielfalt an Farnen, Lianen und Moosen bilden einen dichten Unterwuchs und eine dichte Wand.

Mangrovenwälder
Mangroven sind salzwassertolerante tropische Gezeitenwälder an der Grenze zwischen Land und Meer, die eine große Vielfalt an außergewöhnlichen Lebensformen beherbergen.  Sie sind vor allem im Südosten von Bali und auch im Norden im Menjangan Nationalpark anzutreffen. Mangroven gehen weltweit mit einer Flächenverlustrate verloren, die zwei- bis dreimal höher ist als die der tropischen Regenwälder. Daher sind sie absolut schützenswert! Interessant ist der Zusammenhang zwischen ihrem Sediment und der dort auftretenden Artenvielfalt. Vor allem Jungtiere finden hier Schutz und Aufzuchtstation zwichen den Wurzeln der im Meer stehenden Mangroven.
Wer mehr über Mangroven erfahren möchte findet Informationen darüber im Leipnitz-Zentrum für Mangrovenforschung.

Trockenwälder

Savannen

Reisfelder

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Von Symbiose bis Antibiose im Korallenriff

In all works on Natural History, we constantly find details of the marvoelous adaption of animals to there food, their habits, and the localities in which they are found“ Alfred R. Wallace, Naturalist 1823 – 1913

Wallace, ein Zeitgenosse von Charles Darwin, nach dem die durch Indonesien verlaufende Trennlinie zwischen der Eurasischen und der Australischen Kontinentalplatte bezeichnet ist, forschte in Indonesien und stellte unabhängig von Darwin fest, dass eine Anpassung der Lebewesen an Ihren Lebensraum zu verzeichnen ist. Die sogennnante Walace Linie verläuft zwischen Bali und Lombok und lässt zwei zoologisch verschiedene Zonen und Lebensgemeinsachften aufeinander treffen, die hier in Indonesien eines der artenreichsten Korarallenriffe dieser Welt entstehen lassen.
Da das Korallenriff die artenreichste Lebensgemeinschaft der Biosphäre bildet, fordert der gleichzeitige Mangel an Nährstoffen und Raum komplexe aufeinander abgestimmte Bevölkerungsmuster innerhalb des resourcenarmen Korallenriffraumes. Die hohe Artendichte hat daher stufenweise zu einer durch Konkurrenz um die knappen Ressourcen voneinander abgegrenzte zwischenartliche Beziehung zwischen den Riffbewohnern geführt. Die Tiere die am Besten an ihren Lebensraum angepasst sind überleben und gelangen zur Fortpflanzung.
Die Tiere haben dabei Mechanismen der Anpassung, der Kommunikation und gegenseitigen Anpassung entwickelt. Eine der häufigsten Form des Zusammenlebens stellt die Symbiose (sym[gr.] zusammen und bios [gr.] leben) dar. Eine Symbiose ist ein gemeinsames Leben verschiedener Arten zum gegenseitigen Nutzen. Aber auch bei einer gut eingespielten Symbiose handelt es sich um ein stetiges Konkurrenzverhältnis zwischen den beteiligten Arten.

Es lassen sich drei Symbiosetypen einordnen:
  1. Kommensalismus
    Schiffshalter auf Blaupunktrochen
Hier ist der Nutzen nicht gegenseitig, sondern eine Art profitiert von der gemeinsamen Beziehung, die andere erleidet keinen Schaden, z.B. bei dem Schiffshalter (Echeneis naucrates). Er heftet sich mit seiner Rückenflosse, die morphologisch zu einer Saugscheibe auf Vakuumbasis umgeformt ist, an einen größeren Fisch. Hier entsteht eine Nahrungs- und Schutzgemeinschaft von der der Schiffshalter profitiert. Das Ausmaß des Nutzens, den die Partner aus der symbiotischen Assoziation ziehen, ist häufig – zumal unter Wasser – wegen der komplexen Wechselwirkung schwer zu erkennen. So wurde im Laufe der Forschung festgestellt, dass auch der Wirt von dieser Symbiose profitiert, da er von Parasiten befreit wird. Daher spricht man in diesem Fall eher von einer fakultativen Symbiose.
Abgesehen davon, dass die Kategorisierung komplexer Phänomene schwierig ist, hängt eine Einordnung nicht zuletzt vom jeweiligen Forschungsstand ab.

  1. Fakultative Symbiose
    Clownfisch mit Anemone
Bei der fakultativen Symbiose ziehen beide Partner Nutzen aus der Beziehung. Sie sind jedoch nicht aufeinander angewiesen z.B. der Putzerfisch (Labroides dimiatus)
In einer speziellen Putzerstation reinigt der Putzerfisch andere Arten von Fischen von Parasiten. Auch wenn der Ort stabil bleibt, wechseln doch die Fische, die kommen, um sich putzen zu lassen. Eingeleitet wird der Vorgang durch spezielle Schlüsselreize der beiden Tiere, wobei der Putzerfisch zur Einleitung einen ganz bestimmten Tanz aufführt, der dem anderen Fisch signalisiert, dass er zum Reinigen bereit ist.
Dieses Verhalten des Putzerfisches macht sich auch der Parasit Aspidontus taeniatus zu nutze. Dieser falsche Putzerfisch sieht dem echten zum verwechseln ähnlich und imitiert sein Vorbild perfekt. Auf diese Weise kann er sich seinem Wirten nähern, ohne dass dieser Verdacht schöpft. Der Parasit tanzt, bis der Wirt sich entspannt aufstellt und bereit zum Reinigen ist, dann nähert sich der Parasit, um ein Stück Fleisch aus ihm heraus zu beißen ( Batesische Mimikry).

  1. Obligate Symbiose
Eine obligate Symbiose findet sich im Zusammenleben zwischen Zooxanthellen und ihrem Korallenpolypen. Hier ist keiner der beiden Symbiosepartner mehr in der Lage ohne den anderen auf Dauer zu überleben. Dies wird in dem Blogteil „Ein Dream-Team in Gefahr“ genauer beschrieben.
Auster mit Bewuchs

Nicht nur die hohe Artendichte eines Riffes hat stufenweise zu zwischenartlichen Beziehungen geführt sondern auch die unterschiedlichen Formen der Symbiosen haben zu dieser hohen Artendichte beigetragen. Dies führt zu schellen biologischen Nährstoffkreisläufen. Eine dieser engen Beziehungen umspannt die so genannte Mördermuschel (Tridacna sp.). Die Muschel lebt in fakultativer Symbiose mit autotrophen Zooxanthellen, die ihnen Farbe geben und sie mit Zucker aus der Photosynthese versorgen. Gleichzeitig lebt die Muschel aber auch kommensalistisch indem sie von einem roten Krustenschwamm (Mycale fistulifera) überzogen wird, auf dem wiederum in obligater Symbiose Polypen der Schirmqualle (Nausthoe sp.) wachsen. In dieser komplexen Beziehung sind auf engstem Raum vier Tierstämme sensibel miteinander vergesellschaftet.

    4. Antibiose
Unter einer Antibiose versteht man das Zusammenleben von unterschiedlichen Arten, bei der der eine der Partner die Lebensäusserungen des anderen Partners einengt, sein Wachstum hemmt oder sogar seinen Tod verursacht.

Bei dem Kampf um die kanppen Resourcen im Korallenriff ist dies eine Möglichkeit potentielle Konkurrenten um den zur Verfügung stehenden Raum auszuschalten. Man kann diese Antibiosen auch in der zwischenartlichen Konkurrenz zwischen unterschiedlichen Korallen beobachten.
Die Antibiosen werden durch Substanzen verursacht, die demgemäß als Antibiotika bezeichnet werden. Marine Organismen produzieren eine Reihe antibiotisch oder giftig wirkender Substanzen. Diese werden während der Wachstumsphase ins Meer entlassen und hemmen potentielle Konkurrenten um die knappen Resourcen in ihrer Ausbreitung. Antibiosen lassen sich bei praktisch allen Organismen nachweisen, die ihre Oberfläche nicht mechanisch von Besiedlern freihalten können, wie bei Bakterien, Algen, Plankton, Schwämmen, Seescheiden, Seewalzen, Weich- und Hartkorallen und Gorgonien.


Schwämme zum Beispiel sondern Stoffe aus, die gegen Bakterien und Pilze wirken und auch Stoffe werden abgesondert, die die Zellteilung von Seeigel-Eiern hemmen.
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Anpassung an ein Leben im Korallenriff

Das Verhalten von Fischen ist von ihrem Habitat beeinflusst. Das Korallenriff ist ein Raum der
Amed Scuba, Anpassung an das Korallenriff
Konkurrenz um Ressorcen. Nahrung und Raum steht im nährstoffarmen Riff nicht immer zur Verfügung. Tiere schüzten sich, indem sie sich einen Schutzraum suchen. Nahrung und Schutz word von der Koralle gestellt und die Koralle beeinflusst dadurch die Fische, die in der jeweiligen Koralle Schutz und Nahrung suchen.
Zwei typische, hier abgebildete Korallenkolonien, die eine schirmartig und die andere verzweigt, bildet die Heimat für typische Fische.
Unter der Tafelkoralle finden Fische Schutz wie der Fähnchen Falterfisch, Drückerfische, Großdorn-Husar oder auch der Korallenwächter.
Unter eher verzweigten Korallen wie der Elch-Koralle finden sich hingegen eher Fische wie der Mondsichel-Junker, Falterfische, Lippfische oder Papageienfische, die die Koralle auch anknabbern.
Die Vielfalt und der Überfluss im Riff lebender Fische und Organismen wachsen mit dem Abwechslungsreichtum des Korallenlebensraumes. Der Indomalayische Archipel beheimatet ungefähr 2000 Fischarten Diese Artenvielfalt ist ein gutes Beispiel für den Begriff Biodiversität. Was ermöglicht diese Artenfülle? Sicher gibt es Überschneidungen bei der Ausnutzung von Nahrungsquellen und Raum. Eine Korallenspalte kann am Tage die nachtaktiven Fische beherbergen und bietet den tagaktiven Fischen Zuflucht während der Nacht.
Das Korallenrifff kann wie ein Mosaik betrachtet werden. Dieses entwickelt sich nicht nur innerhalb der drei räumlichen Dimensionen, sondern auch mit der Zeit. So trifft der Taucher die relativ standorttreuen Rifffische zu bestimmten Tageszeiten an, während zu anderen Zeiten andere
Fische an der selben Korallenformation anzutreffen sein werden.
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Tagesablauf im Korallenriff


Das Leben im Korallenriff in Bali ist einem Tagesrhythmus unterworfen. Zu unterschiedlichen Tageszeiten sind unterschiedliche Tiere im Riff aktiv und unterwegs. 
Das Leben im Korallenriff wird begrenzt durch die knappen Ressourcen, die den Riffbewohnern bei den Nährstoffen und in dem begrenzten Raum des Korallenriffes zur Verfügung stehen. Eine der Möglichkeiten diesen zur Verfügung stehenden Raum effizienter miteinander zu teilen, besteht in einem räumlichen oder zeitlichen Wechsel in der Nutzung der vorhandenen Ressourcen. Dadurch ist das Leben im Korallenriff in Bali einem Wechsel im Tagesablauf unterworfen. Das heißt, im selben Riffabschnitt trifft der Besucher zu unterschiedlichen Tageszeiten unterschiedliche Tiere an. In der Morgendämmerung ist an der U.S.A.T. Liberty in Tulamben, am Drop-off oder im Korallengarten des Riffes besonders viel los, da einige Fische vor dem schlafen gehen noch zur Nahrungsaufnahme schreiten und sich die gerade erwachten Tiere auf die Suche nach ihrem Frühstück machen. Die größte Wahrscheinlichkeit Riffhaie z.B. an der Wand in Tulamben, im Korallengarten von Gili Selang zu sehen, hat der Taucher auf Bali daher in der Morgendämmerung. Der Hai hat seine erfolgreiche nächtliche Jagd hinter sich gebracht und langsam wird der bis zu 2m große Weißspitzenriffhai müde und begibt sich zur Ruhe, wo man ihn zum Beispiel in Kubu unter einer Koralle antreffen kann. Man erkennt den für Menschen ungefährlichen Hai an seiner weißen Spitze an der Schwanz- und Rückenflosse.
Durch die Konkurrenz um die knappen Ressourcen im Riff, kommt es zu einer Aufteilung des Riffes in unterschiedliche Riffbereiche und gleichzeitig auch in unterschiedliche Aktivitätszeiten. Die Vielfalt an Leben im Korallenriff, wird durch den Tagesrhythmus der Riffbewohner bestimmt. Und zaubert unter Wasser eine unglaubliche Vielfalt. Jedes Tauchgebiet zeigt damit auch zu unterschiedlichen Zeiten andere Tiere und es lohnt sich das selbe Gebiet zu unterschiedlichen Tageszeiten aufzuschen.
Auf den Bildern sieht man wie am Morgen Papageienfische und Drückerfische im farbenfrohen Riff von Jemeluk oder am Japanischen Wrack erwachen und ihren nächtlichen Unterschlupf verlassen, um nach Nahrung zu suchen. Zurück bleibt der aus Schleim gewobene durchsichtige „Schlafsack“ des Papageienfisches, der ihn über Nacht vor Jägern geschützt hat, die ihn ansonsten am Geruch erkennen können und sich den schmackhaften Happen dann nicht entgehen lassen. Bei Einbruch der Dämmerung spuckt der Papageienfisch diese durchsichtige Schleimschicht aus, die ihn bei Einbruch der Nacht vor seinen Angreifern schützt. So dass er von diesen unerkannt bleibt. Amed Scuba weist daher vor jedem Nachttauchgang unsere Gäste ein, möglichst nicht in die Augen der Papageienfische zu leuchten, da diese dann aus dem Schlaf erwachen, aus ihrem „Schlafsack“ fliehen und dadurch von möglichen Jägern gefunden und gefressen werden können. Erwachen die Papageienfische, so nagen sie an den Korallen des Riffes. Taucht man in Bali z.B. im Korallengarten von Kubu, so kann man diese nagenden Geräusche deutlich erkennen. Es gibt ca. 80 verschiedene Papageienfischarten, die meisten davon sind sehr bunt und haben eine Schnabelleiste als Zähne. Diese besteht aus zusammengewachsenen Zähnen. Mit diesem Schnabel zerbeißen die Papageienfische die Steinkorallen und scheiden deren Reste als weißen Sand aus, der z.B. den tropischen weißen Strand von Padang Bai im Nordosten Balis aufbaut. Der in Amed und Umgebung häufig anzutreffende Büffelkopfpapageienfisch lebt in großen Gruppen zusammen und gehört zu den Riesen des Riffes.
Drückerfische treten in verschiedenen Arten auf,die bis zu 75 cm lang werden können. Dabei greift der Drückerfisch sogar Taucher an, wenn er sein Eiergelege verteidigt. Der Drückerfisch verfolgt den Taucher, der in sein trichterförmiges Revier eingedrungen ist, falls dieser zur Oberfläche hin fliehen will. Es empfiehlt sich daher senkrecht aus dem Gebiet des Drückers heraus zu schwimmen.
An der Basis der Nahrungspyramide des Riffes findet man das Plankton, hierbei wird zwischen Zooplankton und Phytoplankton unterschieden. Das Zooplankton besteht aus Tieren, von denen viele nachts aufsteigen, um sich vom dort schwimmenden und tagsüber Photosynthese betreibenden pflanzlichen Phytoplankton zu ernähren. Auf den Nachttauchgängen von Amed Scuba z.B. in Jemeluk empfehlen wir unseren Tauchern für einen Augenblick ihre Lampen abzudecken und schnelle Handbewegungen unter Wasser auszuführen. Plötzlich erscheinen kleine Lichtblitze im Wasser wie von Glühwürmchen. Hierbei handelt es sich vor allem um die einzellige Alge Noctiluca, die unter dem Mikroskop wie ein kleiner Ballon aussieht.
Zum Beispiel Röhrenaale, die in Bunutan und in Tulamben anzutreffen sind, ernähren sich von dem im Wasser umher schwimmenden Plankton. Etwa einen Drittel ihres Körpers stecken sie aus einer Sandhöhle heraus, in die sie sich bei Bedrohung sofort wieder zurückziehen.
Auch die Korallenpolypen könnten ohne dieses winzige Phytoplankton, das ihnen als Nahrung dient, nicht überleben. Die Korallen hingegen werden wieder von Papageien und Drückerfischen abgenagt, was unter Wasser schabende Geräusche hinterlässt.
Jeweils nur 10 Prozent der Energie wird von einer Nahrungsstufe der Nahrungspyramide zur nächsten weiter gegeben. Das Plankton ist daher nur winzig klein und vermehrt sich sehr schnell. Unter dem Mikroskop kann man in einem Tropfen Meerwasser oftmals 100 000 Phytoplankton Organismen zählen.
AMED SCUBA schätzt es sehr, unsere Gäste möglichst früh zu den Tauchplätzen in Bali zu führen, um - wenn unsere Gäste es wünschen- mit den Fischen unter Wasser zu erwachen und die Artenvielfalt bei Sonnenaufgang genießen zu können. Besonders schön sind diese morgendlichen Tauchgänge bei dem Schiffswrack der US.Liberty.Bei dem Wrack handelt es sich um ein 120m langes und 30m breites Transportschiff, welches wundervoll bewachsen, vielen Riffbewohnern ein gutes Versteck und Zuhause bietet.

Das Transportschiff in Tulamben ist voll mit Korallen bewachsen, die winzig kleine Algen beherbergen. Diese Algen, die auch Zooxanthellen genannt werden, benötigen Sonnenlicht, um damit Fotosynthese zu betreiben. Mit Hilfe des Sonnenlichtes, Wasser und CO2 stellen die Algen bei der Fotosynthese Zucker und Sauerstoff her. In den Morgenstunden beginnt die Alge in den Korallen diesen Prozess, da die aufgehende Sonne endlich das hierfür benötigte Licht liefert. Dadurch stellen sowohl die in den Korallen lebenden Algen als auch das im Wasser schwebende Phytoplankton einen großen Teil des Sauerstoffes her, den wir atmen und binden gleichzeitig das freie Kohlenstoffdioxid. Da Kohlenstoffdioxid eines der Treibhausgase ist, tragen die Meeresbewohner zur Verringerung des Treibhauseffektes bei! Nachts ernähren sich die Korallenpolypen von dem winzig kleinen Plankton, das sie aus dem Wasser filtern.
Es gibt sowohl Steinkorallen als auch Weichkorallen. Die Steinkorallen erbauen das Riff mit ihrem Kalkskelett und ihre Polypen nehmen ihre Nahrung zumeist nachts auf oder in der Strömung. Die Tentakeln der Polypen, die mit Nesselzellen versehen sind, filtern damit das Plankton aus dem Meer. Tagsüber ziehen sich die Korallenpolypen häufig in ihr Kalkskelett zurück, wo sie vor Feinden geschützt sind.
Weichkorallen hingegen fressen meist am Tage und bieten oft auch Meeresbewohnern wie dem Clownfisch Schutz. Diese Clownfischfamilie hält sich im Schutz der Tentakel einer Seeanemone auf, die zu den Weichkorallen gehört. Die Tentakeln enthalten Nesselzellen mit einem Nesselgift. Folgt ein unvorsichtiger Fisch dem Clownfisch in seine Koralle, weil er diesen verspeisen möchte, so wird der folgende Fisch von dem Gift der Koralle getötet.Auch die Koralle ist ein Tier, das sich unter anderem vom Fleisch der Fische ernährt. Dabei fallen auch Futterreste an den Clownfisch ab. Der Clownfisch entfernt neben den Essensresten aber auch Parasiten aus der Anemone und reinigt und schützt sie auf diese Weise. Bereits als Eier kommt der Clownfischnachwuchs mit dem Korallengift in Berührung und wird dadurch sozusagen immun. Sie entwickeln als Fische eine Schleimschicht, die sie vor dem Anemonengift schützt. Zwischen dem Clownfisch und seiner Anemone hat sich dadurch eine Symbiose entwickelt, ein Zusammenlaben, das zum gegenseitigen Nutzen beider Tiere unterschiedlicher Art geführt hat. Die Farbe kommt jedoch meist von den in den Korallen lebenden Algen. Bei dem Phänomen der Korallenbleiche haben die winzigen kleinen Algen ihre Koralle verlassen, was man von außen zunächst am erbleichen der Korallen sieht. Kehrt die Koralle nicht innerhalb eines halben Jahres in ihre Koralle zurück, so ist diese zum Tode verurteilt!
Muränen, die wir an vielen Tauchplätzen Balis antreffen,sind geformt wie Schlangen, gehören jedoch zu den Fischen und nicht zu den Reptilien, da sie einen Flossensaum besitzen. Hier in Bunutan kann Euch AMED SCUBA zum Beispiel beim Tauchen eine Netzmuräne zeigen, die bis zu 2m lang ist. Den Tag verbringt diese Muräne in einem großen Schwamm oder andere Muränen, die man hier in Amed an verschiedenen Tauchplätzen antreffen kann, sieht man in Felsspalten oder in Korallenblöcken. Wenn sich der Muräne tagsüber die Gelegenheit bietet schnappt sie nach kleinen vorbeischwimmenden Fischen, doch im Freiwasser trifft man sie meist nur nachts an. In den Morgenstunden trifft man die zurück kehrende Muräne also in ihrem Zuhause an, wo man beobachten kann, wie sie ständig ihr Maul öffnet und schließt. Dadurch leitet die Muräne sauerstoffreiches Wasser über ihre Kiemen, um zu atmen.
Im Laufe des Morgens tauchen in den Riffen von Amed, Tulamben und Kubu immer mehr Fische auf, die Wege gefunden haben, sich vor ihren Fressfeinden zu schützen. Sie sind getarnt oder haben auffällige Farben, die ihren Feinden anzeigen, dass sie giftig oder ungenießbar sind.
Feuerfische sieht man sowohl nachts- als auch tagsüber!
Ihre Flossenstrahlen enthalten ein Gift, das für andere Fische lähmend oder tödlich sein kann. Beim Menschen erzeugt eine Berührung mit den Flossenstrahlen sehr starke Schmerzen. Aber eine allergische Reaktion kann auch beim Menschen zum Tode führen.

Kofferfische besitzen sie umgebende Knochenplatten, die wie eine Rüstung das Tier vor Angreifern schützen, aber zusätzlich ist die Haut durch einen giftigen Schleim geschützt.
Auch ein Igelfisch stellt keine so attraktive Mahlzeit dar, da er sich durch seine Stacheln schützt, die er im Notfall aufstellen kann.
Ist die Sonne aufgegangen, so sind viele Fische leichte Beute im Sonnenlicht. Daher schließen sich in Tulamben zum Beispiel Makrelen zu kreisenden Schwärmen zusammen.
Ebenfalls durch Gift sind die wunderbar gefärbten Nacktschnecken geschützt. Die meisten Schnecken sind tagaktiv und fressen kleine Tiere, Schwämme oder Weichkorallen auf die sie sich zumeist spezialisiert haben. Sie atmen über die gut sichtbaren Außenkiemen, die wie kleine Kronen auf ihrem Rücken sitzen. Nacktschnecken leben meist alleine, aber zur Paarung treffen sie aufeinander und legen nach der inneren Befruchtung ihre Eier ab. Die Eier werden von einer gallertartigen Masse zusammengehalten. Diese Bunte Gallertschicht schützt sie vor Bakterien und Räubern. Die herrlichen Farben signalisieren den Räubern, wir sind giftig!
Einen weiteren Wechsel in der Tagesrhythmik findet man in der Abenddämmerung vor.
Nachttauchgänge zeigen uns das Riff in Jemeluk und Amed in einem ganz anderen Licht!
Muränen verlassen ihre Spalten und schwimmen im Freiwasser umher. Die Dämmerungszeit ist die beste Jagdzeit, da sich die Umrisse der Fische nun vor der versinkenden Sonne abheben. Geblendet von dem tief stehenden Licht, können manche Fische, die sich nicht rechtzeitig zurückgezogen haben, zur leichten Beute werden.
Schildkrötensehen sich nach ihren Schlafplätzen um, wenn sie nicht erschreckt werden und dadurch erwachen, können sie unbewegt, einige Stunden unter Wasser verbleiben.Riffhaie erwachen jetzt wieder, um zu jagen. An Tauchern sind sie jedoch nicht interessiert.
Viele der nachtaktiven Fische sind rot, da sie, wenn nachts kein Licht auf sie fällt, zumeist schwarz wirken. Erst wenn man die Taschenlampe direkt auf sie richtet, sieht man ihre Farbe. Sie besitzen ebenfalls große Augen, um in der Dunkelheit besser sehen zu können.
Tauchen auf Bali mit Amed Scuba und besonders im Nordosten der Insel an den wunderbaren Korallenbänken von Amed, Tulamben, Kubu und Bunutan bieten somit zu jeder Tageszeit viele interessante und abwechslungsreiche Tauchgänge. Als Biologin würde ich ihnen gerne diese wunderbare Welt unter Wasser näher bringen!

Auf Amed Scubas Tauchtouren um ganz Bali und auf den Tauchsafaris in der Gegend um Amed, Tulamben, Kubu, Candi Dasa und Padang Bai sieht man die gesamte Schoenheit und Vielfalt der Korallenriffe auf Bali.
Zum Leben im Korallenriff gehört, wie oben bereits erwähnt, das sehr wichtige Phyto- und Zooplankton, das an der Spitze der Nahrungskette   steht und damit die Grundlage für alles Leben im Korallenriff stellen. Der Diplom Biologe Afam Merkwunye erforscht dieses im Aquadom der BGG Berliner Gesellschaft für Großaquarien mbH.
Das Leben im Korallenriff wird begrenzt durch die knappen Ressourcen, die den Riffbewohnern bei den Nährstoffen und in dem begrenzten Raum des Korallenriffes zur Verfügung stehen. Eine der Möglichkeiten diesen zur Verfügung stehenden Raum effizienter miteinander zu teilen, besteht in einem räumlichen oder zeitlichen Wechsel in der Nutzung der vorhandenen Ressourcen. Dadurch ist das Leben im Korallenriff in Bali einem Wechsel im Tagesablauf unterworfen. Das heißt, im selben Riffabschnitt trifft der Besucher zu unterschiedlichen Tageszeiten unterschiedliche Tiere an. In der Morgendämmerung ist an der U.S.A.T. Liberty in Tulamben, am Drop-off oder im Korallengarten des Riffes besonders viel los, da einige Fische vor dem schlafen gehen noch zur Nahrungsaufnahme schreiten und sich die gerade erwachten Tiere auf die Suche nach ihrem Frühstück machen. Die größte Wahrscheinlichkeit Riffhaie z.B. an der Wand in Tulamben, im Korallengarten von Gili Selang zu sehen, hat der Taucher auf Bali daher in der Morgendämmerung. Der Hai hat seine erfolgreiche nächtliche Jagd hinter sich gebracht und langsam wird der bis zu 2m große Weißspitzenriffhai müde und begibt sich zur Ruhe, wo man ihn zum Beispiel in Kubu unter einer Koralle antreffen kann. Man erkennt den für Menschen ungefährlichen Hai an seiner weißen Spitze an der Schwanz- und Rückenflosse.

Oktopus, Sepia und Co. - Kopffüßler in Bali

Chromatophoren ermöglichen dem Oktopus seinen schnellen Farbwechsel, Amed Scuba Bali
Mimik Oktopus - größter Verwandlungskünstler, Amed Scuba
Eine der interessantesten und spannendsten Tiergruppen im Meer sind die Kopffüßer. Wer einmal in ihre Augen geblickt hat, wird sie sobald nicht mehr vergessen.
Was macht diese Tiergruppe so interessant? Ich persönlich finde die folgenden Punkte einfach nur spannend und wissenswert!

1. Kraken und Sepien sind wahre Künstler der Tarnung. In sekundenschnelle können sie sich dem Untergrund in Farbe und Form anpassen. Aber sie können ebenso andere Arten kopieren, um getarnt zu sein und nicht gefressen zu werden.
Amed Scuba - Farbwechsel durch Chromatophoren
2. Riesen- und Kolosskalamare oder Riesentintenfiscfhe leben in großen Tiefen und faszinierten schon in alten Seefahrer Sagen. Ein Kolosskalamar kann bis zu 10 Meter groß werden und 450 kg wiegen. Was berichten die neuesten Forschungsergebnisse über diesen Riesen Oktopus?
3. Ein Auge eines Oktopuses besitzt die selben Sehleistungen wie ein menschliches Auge, obwohl es sich komplett unterschiedlich entwickelt hat.`Wie ist das Auge des Oktopus aufgebaut?
4. Die neuronale Leitung eines Kopffüßlers ist enorm schnell. Signale werden in großer Geschwindigkeit durch den Körper geleitet. Wie funktioniert diese neuronale Signalweiterleitung
5. Das Perlboot - zu dem auch der Nautilus gehört - ist ein lebendes Fossil. Wie lebt dieses lebenden Fosil?

Kokusnuß Oktopus, Amed Scuba


Doch wer gehört noch alles zu dieser Tiergruppe der Cephalopoden, die an die 1000 Arten umfasst?
Kopffüßler... Ein Name, der nicht besser gewählt sein könnte, denn schaut man einem Kraken in die Augen, so scheint er nur aus Augen, Kopf und Füßen zu bestehen. Einen Rumpf scheint es nicht zu geben. Ein Irrtum, denn dem hoch entwickelten Kraken fehlt es an nichts. Er besitzt ein Gehirn, innere Organe, davon sogar drei Herzen: ein Hauptherz für Gehirn und Körper, sowie zwei Kiemenherzen für die Atmung und diese berühmten dem menschlichen Auge so ähnlichen hochentwickelten Krakenaugen, die sich parallel voneinander entwickelt haben und zu Meisterleistungen fähig sind. Die Augen des Kraken sind die am weitesten entwickelten
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Sepia, Amed Scuba Bali: http://www.amedscubabali.com

Sehsinnesorgane der Wirbellosen

Es handelt sich um Linsenaugen, die dem Vergleich mit dem Auge eines Wirbeltiers durchaus standhalten können. Und doch einen ähnlichen Aufbau aufweisen, obwohl sie komplett anderen Ursprungs sind. Da die Augen der Weichtiere sich auf einem anderen Weg entwickelt haben, da sie aus der Epidermis des Tieres hervorgehen während es sich bei den Wirbeltieren um Ausstülpungen des Gehirns handelt. Die Augen von Wirbeltieren und Cephalopoden sind daher trotz gleicher Funktionsweise unterschiedlich aufgebaut. Die Netzhaut eines Krakenauges entsteht als Teil des Augenbechers und wird erst später von Nervenfasern des Sehnervs versorgt. Daher deuten die Lichtsinneszellen in der Netzhaut eines Kraken ins Augeninnere. Darin unterscheidet sich das everse Weichtieraugen deutlich vom inversen Wirbeltierauge, in dem die Lichtsinneszellen der Retina erst sekundär durch das Einwachsen des Sehnervs in den Augenbecher angelegt werden und daher in den Augenhintergrund deuten.
Sepia - Amed Scuba Bali
Arme weisen Cephalopoden von 8 bis zu 100 auf. Vereinfacht gesagt, haben Kraken acht Arme, alle anderen zehn und die Perlenboote- wozu auch der Nautilus zählt-  100 Arme, aber ohne Saugnäpfe. Alle anderen Cephalopoden besitzen acht Arme, jedoch haben die Sepien und Kalmare neben ihren acht Armen weitere zwei Fang-Tentakeln besitzen.
Neun Gehirne besitzen die Oktopusse - wie oft behauptet - nicht. Es handelt sich hierbei um zentrale Ganglien (Nervenknoten), die zahlreiche Neuronen aufweisen jedoch werden alle Bewegungen vom Haupthirn zentral gesteuert. Ein Ganglion alleine macht noch kein Gehirn aus. Das eigentliche Gehirn ist die
Nachttauchgang mit Amed Scuba, danke für das Bild Rhonwyn Ernesto
zentrale Leitstelle von der alle Ganglien aus kontrolliert und gesteuert werden. Wäre das nicht so, würde jedes Ganglion ein Eigenleben führen und würden sich vermutlich unkontrolliert bewegen. Würde man einen Arm des Oktopusses abtrennen, so ist dieser nicht überlebensfähig. Sinn macht dies, da bei Fluchtreaktionen die Koordination synchron geregelt werden muss, um ein Entkommen zu gewährleisten. Alles wird komplett vom Zentralen Gehirn im Zentrum des Oktopusses koordiniert.
Fest steht: In jedem Arm der Krake befindet sich ein Ganglion. Die Ganglien bestehen aus äußerst vielen Nervenzellen und machen es der Krake möglich, jeden einzelnen Arm unabhängig voneinander zu bewegen. Jedes dieser neun Ganglien ist mit dem zentralen Gehirn vernetzt, von dem aus die Bewegung koordiniert wird. Kraken haben also keine neun Gehirne. Ein Knotenpunkt von vielen Nervenzellen macht noch kein selbstständiges Gehirn aus.
Amed Scuba Bali

Tarnung und Farbwechsel

Was haben eine Seeschlange, eine Nacktschnecke, ein Rochen und ein Plattfisch gemeinsam? Sie werden zur Tarnung von einem Mimik Oktopus imitiert. Mimikry ist die englische Bezeichnung für Nachahmung. Es ist bekannt, dass Kraken Meister der Tarnung sind und sich in Windeseile Ihrem Untergrund in Farbe und Form anpassen können. Aber das diese Mimik Oktopusse andere Tiere in Farbe, Form aber vor allem nicht nur optisch sondern ebenfalls im Verhalten nachahmen können, erfordert eine genaue vorangegangene Beobachtungsgabe. Ahmen sie eine Seeschlange nach, so sind sie sicher vor Freßfeinden. Aber auch wenn sie eine Flunder imitieren, so bewegen sie sich wie diese langsam über den Boden. 

Hochzeitstanz zweier Sepien, Amed Scuba, Foto Rhonwyn Ernesto
Aber wie funktioniert so ein Farbwechsel, der in Sekundenschnelle vor sich geht?
Das Geheimnis sind die sogenannten Chromatophoren. Der physiologische Farbwechsel findet in den sogenannten Chromatophoren statt. Dabei handelt es sich um Pigmentzellen, die bereits Farbstoffe eingelagert haben. In der Regel ist das Pigment - also der Farbstoff - in der Mitte der Chromatophoren gleichmäßig lokalisiert und die Haut des Tieres erscheint dann hell. Im Unterschied zur aktiven Pigmentverlagerung innerhalb der Zelle wie bei Fischen, Amphibien und Reptilien, wo sich die

Amed Scuba, Farbwechsel beim Oktopus
Pigment-Granula aktiv anhäufen, können die Cephalopoda die Gestalt der Chromatophoren ändern. Hier setzen an der Zelloberfläche der Pigmentzellen radiäre glatte Muskelfasern an, die zusammengezogen werden können. Bei der Kontraktion der Fasern wird der Chromatophor unter Entfaltung der Zellmembran zusammen mit dem sogenannten Pigment-Sack, der die Farbgranula (in rot, gelb und schwarz) enthält, zu einer flachen Scheibe gedehnt, was zu einer Farbvertiefung führt. Dabei ist wichtig, dass die Farbzellen nicht nur über ein einzelnes Pigment verfügen, sondern mehrere unterschiedliche Farben (gelb, rot und schwarz) in den Chromatophoren eingelagert haben. Daher werden diese auch als polychrome Chromatophoren bezeichnet. Dadurch entstehen Mischfarben. Die Steuerung der Chromatophoren erfolgt nerval und hormonal. Der physiologische Farbwechsel dient dabei der Tarnung durch farbliche Anpassung oder auch der Signalwirkung für Artgenossen, Konkurrenten oder auch für Fressfeinde.
Die Verwandtschaftsgruppe der Tintenfische begannen vor ungefähr 100 Millionen Jahren zu einem enormen Evolutionssprung an. In dieser Zeit begann ein harter Konkurrenzkampf im Ozean, um ökologische Nischen. Diese Konkurrenz führte dazu, dass die intelligentesten und an ihre Umgebung am Besten angepassten Lebewesen ihre Nische finden konnten.

Amed Scuba Bali - Foto Fabio Strazzi
Obwohl Cephalopoden kein festes Rückrat besitzen, gehören sie durch ihre Reaktionsgeschwindigkeit ihrer Neuronen zu den am schnellsten reagierenden Tieren des Tierreiches. Diese Sinnesleistung ermöglicht es der Tiergruppe der Cephalopode, die mit fast 1000 Arten in den Weltmeeren vertreten ist, eine weite Verbreitung bis in die Tiefsee. Die Wassertemperaturen sind ihnen egal, sie haben eine weltweite Verbreitung und stellen dadurch die größte wirbellose Eine Dokumentation auf Arte gibt über ihr geheimnisvolles Leben ein wenig Preis.

Amed Scuba, Oktopus
Tiergruppe dar. Tief im Meer herrscht große Dunkelheit und ein hoher Druck. Der Lebensraum der Riesenkrake liegt in ca. 700 Meter Tiefe. Ein Monster in der See, von der bereits in alten Seemanssagen berichtet wird. Vor Neuseeland ist ein 450 kg schweres Exemplar geborgen worden, das heute eingelegt im Museum zu bestaunen ist. Die Riesenkrake (Archae teutis) besitzt riesige Augen, um in der Dunkelheit überhaupt etwas wahrnehmen zu können. Tote Exemplare mit Durchmessern von 20 Metern und Augen so groß wie Menschenköpfen wurden an den Strand gespült. Mit über 2000 Saugnäpfen versehen, halten sie ihre Opfer fest und zermalmen sie in der Tiefsee.
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Amed Scuba Bali
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Manteltiere in Bali

Blauer Tunicat in Bali, Amed Scuba Bali

Bunte Farben bestimmen das Riff. Bewegungen lenken das Auge, sodass wir oft nach dem
Nacktschnecke Nembrotha, Amed Scuba
außergewöhnlichen und exotischen schauen, aber dabei beim Tauchen im Korallenriff faszinierende Details übersehen, die sich direkt unter unserer Nase befinden. Oft trifft das auf die bunte und für mich faszinierende Klasse der Tunicaten oder Manteltiere zu, zu denen die Salpen, Seescheiden oder Appendikularien gerechnet werden. Oft werden sie von Tauchern übersehen, dabei handelt es sich hierbei um unsere Ur-, Ur-, Urahnen. Dies ist eine der gewöhnlichsten, aber oftmals übersehenen Gruppe von Meerestieren. Siehst Du das Manteltier in diesem Bild? Sofort ins Auge fällt die bunte grüne Nachtschnecke Nembrotha. Doch sitzt sie auf einem gelben Manteltier auf. Diese Manteltiere sind häufig hier in AmedKorallenriffen anzutreffen, während der Taucher am Riff entlang gleitet. Überaus interessante kleine Geschöpfe, die sich bei Berührung zusammenziehen und über die ich hier berichten möchte, um diese spezielle Tiergruppe dem Betrachter näher zu bringen. Während der Taucher am Riff entlang gleitet, bewegt er sich über kleinen bunten Röhren. Glühbirnenänlich oft durchscheinende Körper mit zwei Öffnungen tauchen vor dem Auge des Betrachters auf und pulsieren sanft, um ihre Einströmungsöffung zu öffnen und wieder zu schließen. Mund und After liegen hier in zwei Öffnungen dicht nebeneinander und saugen nährstoffreiches Meereswasser ein und stoßen es auf der anderen Seite wieder sanft aus. Wir stehen vor einem Manteltier oder wissenschaftlich Tunicaten. Oft leben die Tiere vergesellschaftet in kleinen Kolonien jedoch unabhängig voneinander. Manteltiere belegen einen Platz unter den am meisten vorkommenden Invertebraten (nicht Wirbeltieren) des Ozeans. Mit mehr als 2100 bekannten Arten besetzt diese Tiergruppe alle Nischen von der Arktis bis hin zu tropischen Gewässern. 
  Als Jungtiere schwimmen sie frei oftmals als Plankton umher, bis sie einen Platz gefunden haben, an dem die sich niederlassen. Sie stellen die erste Tiergruppe, deUnterstamms der Chordatierreie, die bereits als Jungtiere eine Chorda dorsalis ausgebildet haben. Diese Chorda dorsalis entwickelt sich bei den höheren Wirbeltieren, die ebenfalls zu den Chordaten gehören zur Bandscheibe aus. Damit handelt es sich bei dieser Tiergruppe, um Vorfahren aus unserer Evolutionslinie der Wirbeltiere. Zu ihnen gehören die Seescheiden, die Salpen und die Copelata oder Appendiculata. Die Chorda dorsalis entwickelt sich bei den sich evolutionär später ausbildenden Wirbeltieren die Bandscheibe. Tunicaten gehören zu den Chordaten. Ihre Zugehörigkeit zu der Tiergruppe der Wirbeltiere (Chordaten) ergibt sich aufgrund der Organisation ihrer Larven, be denen der Ruderschwanz der Larven von einer Chorda dorsalsi und einem Neuralhohr durchzogen wird. Nur bei den pelagisch lebenden Appendicularien gilt das auch für die erwachsene Form (Adultform)
Blaue Manteltiere mit Amed Scuba

Der Dichter und Naturforscher Albert von Chamisso beschreibt diese Tatsache bereits auf seiner Forschungsreise auf der russischen Rurik in den Jahren 1815 bis 1818, wo er den Generationswechsel der Salben erkennt und wissenschaftlich festhält. Wissenschaftlich erringt Chamisso mit der Entdecke des Generationswechsels bei den Salpen höchste Anerkennung. Die Tiere können sich abwechselnd geschlechtlich und ungeschlechtlich Fortpflanzen. Als Plankton treiben die Salpen freischwimmend der Strömung folgend im Ozean oder sie haben sich wie auf den Bildern stationär häuslich festgesetzt.
Mit Amed Scuba findest Du hunderte dieser häuslichen sehr farbenfrohen Manteltierarten in Balis Korallenriffen. Einige der Tiere leben solitär während andere wiederum in Gruppen zusammen stehen und den Eindruck eines blühenden Blumenstraußes vermitteln.

Blaue Tunicaten, Amed Scuba Bali
Hat man einen Tunicaten entdeckt und ihre Gestalt erfasst, so ist es ein Kinderspiel andere Manteltiere in vielfältigen Farben zu erkennen, denn ihre Gestalt ist immer gleich. Ebenfalls wie Schwämme oder Mollusken filtern die Manteltiere planktonhaltiges Wasser in ihren Körper zum Essen hinein. Aber hier enden bereits die Ähnlichkeiten mit diesen Tiergruppen, den bei den Manteltieren handelt es sich bereits um eine fortgeschrittenen Tiergruppe, die am Anfang der Wirbeltier-Reihe steht. Also stehen diese Invertebraten mit ihrer bereits vorhandenen Chorda dorsalis direkt eine Stufe unter den Vertebraten und sind somit evolutionär unsere Urahnen.
Hast Du diese Tiere erst einmal wahrgenommen und mehr über sie erfahren, so betrachtest Du sie beim Tauchen in einem ganz neuen Licht!
Viel Freude beim Tauchen in Bali wünscht Dir Dein Amed Scuba Bali Team!


E-Mail: halloscuba@yahoo.com
http://www.amedscubabali.com



















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